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Tritium
Tritium ist ein radioaktives Isotop von Wasserstoff (chemisches Element H3), das als Nachfolge von Radium und als Vorläufer von Superluminova als Leuchtmittel bei Armbanduhren eingesetzt wurde und vereinzelt noch eingesetzt wird. Bei Tritium spricht man auch von superschwerem Wasserstoff, weil der Atomkern bei H3 nicht nur ein Proton besitzt, sondern auch zwei Neutronen.
Nachdem die Gefahren und Risiken von Radium langsam bekannt wurden, machte man sich auf die Suche nach einem ersatzfähigen Leuchtmittel für Uhren, das selbständig leuchtet, dabei aber eine geringere Halbwertszeit als Radium aufweist und weniger radioaktive Strahlung abgibt. Etwa ab Mitte der 1950er Jahre wurde Tritium als Leuchtmittel bei Armbanduhren verwendet. Da man bereits über die Gefahr radioaktiver Leuchtmittel wusste, war es ab 1964 gesetzliche Pflicht, die Zifferblätter mit einem entsprechendem Hinweis (meist „T“ oder „Tritium“ oder „T < 25“) zu versehen.
Mit einer Halbwertszeit von knapp über 12 Jahren ist Tritium gegenüber Radium deutlich kurzlebiger und die Beta-Strahlen des superschweren Wasserstoffs geben lediglich eine geringe Energie von maximal 19 keV ab. Damit eignete sich Tritium als Leuchtmittel für Uhren bedeutend besser als das enorm langlebige und stark strahlende Radium.
Bis in die 1990er Jahre hinein wurde Tritium als Leuchtmittel bei Sportuhren verwendet. Weil Tritium aber seine Farbe verändert und mit der Zeit (eben auf Grund der geringen Halbwertszeit) seine Strahlkraft verliert, suchte man weltweit nach einem nicht-radioaktiven Ersatzstoff. Das mittlerweile standardmäßig verwendete Luminova oder Superluminova ist ein nicht-radioaktiver Leuchtstoff, der nach UV-Bestrahlung über Stunden hinweg leuchtet und somit optimal als Leuchtmittel für Uhren verwendet werden kann.