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Chronometer
Chronometer sind Uhren, die sehr genau laufen. Getestet unter festgelegten Prüfungsbedingungen erhalten sie die Auszeichnung „Chronometer“ nur dann, wenn sie bestimmte Anforderungen an die Ganggenauigkeit erfüllen. Die Geschichte solcher Chronometerprüfungen reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Und der Zweck, zu dem sie eingeführt wurden, war ein entscheidender Schritt für die Entwicklung der Seefahrt und damit auch für die Weltgeschichte.
Bis 15. November 1951 galt in der Schweiz folgende Definition dieses Begriffs: »Eine Präzisionsuhr muss in verschiedenen Stellungen und Temperaturen so reguliert sein, dass sie einen offiziellen Gangschein erhalten könnte.« Danach hat die Federation Horlogere die Ansprüche heraufgesetzt: »Ein Chronometer ist eine in verschiedenen Lagen und Temperaturen feingestellte Präzisionsuhr, für die ein offizielles Gangzeugnis ausgestellt wurde.« Zuständig für die Prüfung hochpräziser Uhren sind die Observatorien und offiziellen Gangkontrollstellen.
Die Uhren werden dort einem standardisierten Messverfahren unterworfen und erhalten, wenn die Leistungen den Anforderungen entsprochen haben, Gangscheine mit oder ohne Prädikat. Daraus kann die Genauigkeit des in einer bestimmten Lage und bei einer gegebenen Temperatur verwendeten Chronometers entnommen werden.
Die offiziellen Gangkontrollstellen prüften kürzer und weniger streng als die Observatorien. Die dort hinterlegten Uhren waren für den Verkauf bestimmt. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Bedingungen für das Prädikat Armband-Chronometer laufend verschärft.
Für einen Gangschein ohne Auszeichnung lagen die Toleranzbereiche beim Kriterium
- mittlerer täglicher Gang in den fünf Lagen zwischen -10 und +30 Sekunden pro Tag (1920) bzw. zwischen – 3 und + 12 (1961).
- beim Kriterium mittlere Abweichung des täglichen Ganges in den fünf Lagen zwischen ± 15 (1920) und ±3,2 (1961).
Wegen der flexiblen Fassung des Begriffs Chronometer haben sich bis 1951 Schweizer Fabrikanten von Präzisionsarmbanduhren oft damit begnügt, hervorragende Einzelstücke oder kleinere Serien von Observatorien und Gangprüfungsstellen testen zu lassen, die meisten Präzisionsuhren jedoch selbst zu prüfen.
Seit September 1997 gelten Prüfkriterien nach SN/ISO 3159.