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Radium

Radium war das erste selbständig leuchtende Leuchtmittel, das bei Armbanduhren eingesetzt wurde, um diese auch im Dunkeln ablesen zu können. Besondere Wichtigkeit hatte Radium als Leuchtmittel dabei in den beiden Weltkriegen. Hier mussten die Uhren von Piloten mit lumineszierenden Farben ausgestattet sein, damit ein Navigieren auch bei Nacht möglich war.

Klassischerweise wurde Radium, das in den meisten Fällen eine grüne Farbe ausstrahlt, auf Zifferblätter und Zeiger aufgemalt. Die Innenräume von Zeigern, etwa der klassische Stundenzeiger der Rolex Sportmodelle, wurden mit einer Radium-Paste ausgefüllt. Weil diese bei zu großen Flächen leicht brüchig wurde, hat man den Stundenzeiger in drei gleich große Elemente unterteilt (der moderne Mercedes-Zeiger). Die Tudor Submariner ohne diese Unterteilung nennt man „Lollipop“.

Radiumhaltige Leuchtfarben sind massiv gesundheitsgefährdend auf Grund der abgegebenen Strahlung. Selbst Jahrzehnte alte Uhren sollten heute in Bleibehältern aufbewahrt werden. Das in Armbanduhren verwendete Isotop Radium 226 verfügt über eine Halbwertszeit von 1.600 Jahren, weshalb es ab der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts allmählich durch das bedeutend weniger radioaktive und nur über eine Halbwertszeit von 12,3 Jahren verfügende Tritium ersetzt wurde.

Besonders tragisch ist die Geschichte der Arbeiterinnen in den Fabriken der Uhrenhersteller in den USA, die Zifferblätter mit Radium-Leuchtfarbe bemalen mussten. Diese nutzten ihre Lippen, um die Pinsel nach dem Zeichnen wieder anzuspitzen. Das Radium wurde direkt aufgenommen und vom Körper in den Knochen abgelagert, da dieser das Radium fälschlicherweise für Kalzium hält. Die „Radium Girls“ starben einen schmerzhaften und qualvollen Tod.



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