Handwerk aus Deutschland: Hanhart
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Im Jahre 1882 eröffnete der Gründer der heutigen Firma Adolf Hanhart in Diessenhofen ein Uhren- und Bijouterie Geschäft, das nach 20 Jahren in die aufstrebende Uhrenstadt Schwenningen a.N. verlegt wurde, weil die Entwicklungsmöglichkeiten im ersten Ort zu gering waren. In wenigen Jahren wurde das Geschäft auf eine bedeutende Basis gestellt, der rein handwerkliche Betrieb war weit und breit der größte seiner Art.
Zu seiner Unterstützung nahm Adolf Hanhart im Jahre 1920 seinen jüngsten SohnWilli Hanhart Willy in das Geschäft auf, der sich, nur widerstrebend, dem Detailverkauf und der Uhrmacherei widmete, weil er darin zu wenig Möglichkeiten erblickte. Bei seinem Versuch, dem Betrieb eine andere Richtung zu geben, kam die neue, erst 18 jährige Kraft, auf die Idee, eine Fabrikation von Monatsuhren aufzukaufen und ausbauen zu lassen. Mit wechselndem Erfolg wurde diese nicht besonders vollkommenen Uhren exportiert, das ganze Experiment nach vier Jahren aufgegeben.
Auf der Suche nach Besserem stellte der eifrige Sportsmann das Fehlen preiswerter Stoppuhren auf dem deutschen Markte fest, er verbiss sich in den Friedrich PfaffGedanken, eine solche herzustellen und brachte tatsächlich als Erster, 1924, bevor die Schweiz daran dachte, eine billige Stoppuhr heraus, die er zusammen mit einem Uhrmacher konstruierte und fabrizierte.
Aus Hanhart wird ein echtes Unternehmen
In den sehr schweren Jahren des Aufbaues vom Einmannbetrieb zum mittleren Unternehmen mussten als Saisonausgleich andere Artikel dazu genommen werden. Dies waren, der schlechten Zeit entsprechend, billige Taschen- und Armbanduhren. Letztere wurden ursprünglich nur remontiert. Das Uhren und Bijouteriegeschäft wurde bis 1932, also bis zum Ableben des Gründers Adolf Hanhart, aus Pietätsgründen nebenbei weitergeführt obwohl die Belegschaft schon über 30 Leute betrug. Hier nun beginnt die Geschichte dieser Filiale Gütenbach, welche sich zur eigentlichen Produktionsstätte entwickelt hat mit all den Höhen und Tiefen über Jahrzehnte des Friedens und des Krieges.
Friedrich Pfaff, Uhrmacher aus Gütenbach, geb. 14.1.1887 in Neukirch, darf man als Gründer der Filiale bezeichnen, obwohl im unklaren liegt, auf welchem Wege er zu Hanhart gestoßen ist. Eindeutig ist jedenfalls, dass Pfaff die ersten Verhandlungen führte und auch als erster Mann der Stunde mit wenigen Arbeitern im Hause der Hulda Faller in den Kellerräumen mit der Produktion von Kleinuhren, bzw. mit der Montage von Stoppuhren begonnen hat.
Dies berichten Hanhart-Veteranen aus Gütenbach. Als erste Arbeiter im Hause Faller sind noch bekannt, Pfaff Friedrich als leitende Person, (im Volksmund als Musikpfaff) bekannt, Wehrle Luise, Lais Karl, Scherzinger Frieda, Dold Alfred, Hummel Alfon, Lais Josef und Mock Luise.
Bald hatte die Firma Hanhart ihr eigenes Gebäude, ihre eigenen Arbeitsräume und der langsame Aufstieg der Montagearbeiter bei Hanhart begann. Neue Maschinen wurden angeschafft, immer wieder Leute eingestellt und nachdem Primus Scherzinger seine Meisterprüfung gemacht hatte, konnte Hanhart nun auch Lehrlinge ausbilden. Die ersten waren Ringwald Paul und Dold Walter, welche als Kleinuhrmacher eine dreieinhalbjährige Lehre durchziehen mussten. Nach vielen Jahren der tiefsten Not und Arbeitslosigkeit ging es endlich wieder aufwärts; nur noch wenige Erwerbslose waren im Ort.
Es wurden Betriebsausflüge veranstaltet, und man hatte eine eigene Betriebs – Fußballmannschaft. Der erste Mai wurde auch im dritten Reich gefeiert, ja es gab sogar 5 RM Weihnachtsgeld. Alte Fotos eigen, wie vorbildlich die Arbeitsplätze eingerichtet waren; es war ein Vorzeige Betrieb in jeder Hinsicht. Die Stoppuhrenproduktion wurde intensiviert, und es wurden spezielle Ausführungen für verschiedene Sportarten entwickelt.
Aus importierten Schweizer Uhren werden Manufakturuhren
Doch wurden zu Anfang nahezu alle Teile für die Uhren aus der Schweiz bezogen und in Gütenbach remontiert, konstruierte Primus Scherzinger Platinen und andere Teile für welche man nun Werkzeuge selbst herstellte. Nur der Rest wurde noch aus der Schweiz bezogen, was sich schließlich im Laufe der Jahrzehnte ganz änderte. Die wohl beste Idee hatte Primus Scherzinger seinerzeit mit seinem Meisterstück: eine Sekundenpendeluhr mit Kontaktvorrichtung zur Regulierung von Stoppuhren.
Scherzinger erkannte gleich, dass die bisherige Methode der Regulierung nicht von Dauer und nicht präzise genug sein konnte, denn im Turmraum wurden die Stoppuhren im Augenkontakt auf den Sekundenzeiger der dortigen Turmuhr einreguliert. Dieses Turmuhrwerk, von Karl Wehrle in der Badischen Uhrenfabrik konstruiert, steht heute im Gütenbacher Dorfmuseum. Als Karl Lais, Meister in der Taschenuhrenherstellung nach Schwenningen verzog, übernahm Primus Scherzinger diese Stelle wo er sich später bis zum Betriebsleiter emporarbeitete.
Die Produktion lief bei Hanhart zunächst normal weiter, bis es dann zum ersten Rüstungsauftrag kam. Schon 1939 wurde in Schwenningen die sogenannte Pilotenuhr oder Fliegeruhr hergestellt. Es war der erste Präzisions-Armbandchronograph mit Anker und 17 Steinen. Dieser Armbandchronograph hat seine eigene Geschichte im Hinblick auf die absolute Genauigkeit, sowohl bei der Herstellung, als auch beim Gebrauch. Außer der Stoppvorrichtung hatte die Uhr auf dem Edelstahlgehäuse noch einen zusätzlichen drehbaren Stellreif, wo z. B. der Sturzkampfflieger genau einstellen konnte, wann er seine Maschine wieder hochziehen muss.
Armband-Chronographen von Hanhart sind Kult
Der Armbandchronograph war somit auch eine lebensentscheidende Uhr. Diese Chronographen wurden regelmäßig von der Wehrmacht kontrolliert, abgenommen und zusätzlich auf der Rückseite mit dem deutschen Adler versehen. Da nun der Betrieb in der Hauptsache auf Kriegsproduktion umgestellt war, wurde Ende 1943 die Herstellung der Taschenuhr eingestellt. Es sei auch erwähnt, dass durch den Abzug der männlichen Mitarbeiter nach dem Frankreichfeldzug von dort französische Arbeiter „dienstverpflichtet“ wurden und ebenso später, während des Russlandfeldzuges, von dort russische Arbeiterinnen als Zivilarbeiter nach Deutschland „zwangsverpflichtet“ wurden und eben auch in Gütenbach bei Hanhart und Storz eingesetzt waren.
Aber außer diesem Chronographen wurde Ende 1942 an die Firma der Auftrag gestellt, sogenannte Laufzünder für die Marine „Torpedos“ herzustellen. Dafür wurden höchste Anforderungen seitens der Wehrmachtsbeauftragten gestellt. Es war eine Zündervorrichtung mit einem Laufwerk, welches auf den Zeitpunkt einer Explosion eingestellt werden konnte.
Der Krieg nahm sein bitteres Ende, einige Männer starben den Heldentod, andere kamen in Gefangenschaft und mit viel Glück auch wieder nach Hause zu ihren Familien. Der letzte Heimkehrer aus der Hanhart-Belegschaft war Walter Dold, welcher erst nach 6jähriger Gefangenschaft in Russland im November 1949 wieder zurückkam.
Alles war in der Firma wieder beim Alten. Willy Hanhart, welcher kurz vor Kriegsende in seine Heimat in die Schweiz geflüchtet war, kam Ende Mai 1945 wieder nach Deutschland zurück. Da bekam er von der französischen Besatzungsmacht den Auftrag, bzw. den Befehl, mit der Produktion von Chronographen zu beginnen, denn daran war sie ja äußerst interessiert. Aus dieser Zeit stammten natürlich auch noch einige Vorräte von Chronographen, welche nach der Demontage als Zahlungsmittel benützt wurden.
Nun begann eigentlich erst die Leidensgeschichte der Firma Hanhart, denn französische Militärbeauftragte kamen in die Firma, sahen sich die Maschinen an und ließen sich eine vollständige Liste aller Maschinen und Vorrichtungen zur Herstellung des Armband Chronometers zeigen. Eines Tages stand der Möbelwagen vor dem Fabriktor. Ja, eine solche Ware holte man nicht mit Lastwagen ab. Schließlich wollte man ja mit den Maschinen selbst produzieren. Die Franzosen requirieren bei Hanhart nahezu alle Maschinen mit der Begründung, dass Hanhart eben in der Rüstungsproduktion tätig gewesen sei, was damals schließlich auf jeden Betrieb zutraf.
Aber der echte Grund war, dass man in Besancon in der Firma Lipp die viel begehrte Pilotenuhr selbst herstellen wollte. Außer den Maschinen wurden auch die Zeichnungen mitgenommen. Die Beauftragten der Franzosen kamen alle in Uniform als angebliche Offiziere. Man vermutete aber sehr stark, dass es getarnte Offiziere und in Wirklichkeit Fachleute, Uhrenmacher oder Ingenieure waren, welche von Maschinen und Zeichnungen etwas verstanden.
Der Aufbau nach dem 2. Weltkrieg
Willy Hanhart stand nun vor dem großen „Nichts“, aber, die getreuen Mitarbeiter, soweit sie vom Krieg verschont geblieben waren, standen ihm wieder zur Seite. Schwenningen war noch ärmer dran, dort hatte man mit Handgranaten vieles zerstört, so dass auch dort nichts mehr lief. So wurde Gütenbach für einige Zeit selbstständig, das heißt, ohne obere Führung durch Schwenningen.
Es musste also wieder Material und Maschinen angeschafft werden. Aber wie und mit welchen Mitteln? Also begann, wie überall an der Tagesordnung der Kompensationshandel unter dem Motto:“ Hilfst du mir, so helfe ich dir.“ Geld war nicht gefragt, aber in irgendwelchen dunklen Kanälen gab es doch noch Chronographen, und dies war bare Münze zur einer Zeit, wo jeder mit allem handelte um wieder vorwärts zu kommen.
Auf diesem Wege, kam man wieder zu den ersten Zahnmaschinen von der Firma Köpfer in Furtwangen, und Herr Köpfer durfte statt Geld Chronographen in Empfang nehmen. Das gleiche Spiel funktionierte dann mit der Firma Morath in Eisenbach. Und wahrscheinlich wurde auch auf diesem Wege die erste Drehbank von der Firma Pumpen Scherzinger in Furtwangen erstanden.
Primus Scherzinger trat nun mit seinen Kenntnissen und Erfahrung wieder in Aktion. Er stellte Muster her, und Werner Wehrle erstellte dafür die notwendigen Zeichnungen, und nicht nur das, man konstruierte für die Stoppuhren selbst kleinere Maschinen, ließ Gussrohlinge für diese anfertigen und erstellte also selbst die Grundlagen einer neuen Produktion für den Neubeginn der Uhrenherstellung. Später wurden dann wieder viele Teile aus der Schweiz bezogen. Doch unmittelbar nach dem Krieg waren die Spannungen zwischen Deutschen und Schweizer wahrscheinlich noch zu groß, wenn auch Willy Hanhart Schweizer Staatsbürger war.
Währungsreform und neue Handelswege
Dann kam die Währungsreform. Herr Hanhart ahnte schon so etwas, und dann stand plötzlich das Tor zum Handel wieder offen. Josef Faller erinnert sich: Er und Hans Ries waren im Büro alleine und koordinierten die ersten Verkäufe vor allem von Taschenuhren, nach denen plötzlich großer Bedarf war.
Dies war verständlich, denn beim Einzug aller feindlichen Truppen war es deren erstes Ziel, den gequälten Menschen die Uhren abzunehmen. So bekam in Deutschland jedes Uhrenfachgeschäft welches bisher Hanharterzeugnisse führte, zunächst nur zwei Taschenuhren, die Großhandlungen 6 Taschenuhren, und im Büro bei Hanhart arbeitete man bis abends elf Uhr, um das Geschäft wieder anzukurbeln.
In Schwenningen konnte man zu dieser Zeit nicht mitarbeiten. Anfangs kostete diese Taschenuhr etwa 8 DM, vor dem Krieg 3 RM, der Preis stieg aber bald gemäß der großen Nachfrage. Da begann es nun richtig mit dem Aufstieg, Geld flog wieder in die Kasse, und man konnte wieder investieren. Stoppuhren waren um diese Zeit noch nicht gefragt. Es gab aber noch einen kleinen Nebenerwerbszweig in der Firma. Die Leute aus der Montage waren ja auch wieder da, und für diese brachte Hanhart Kartonwaise Reparaturen angeschleppt.
So kam nun eines zum andern. Die Menschen waren nach dem beendigten Kriege wieder guter Hoffnung und hatten Mut, dass sich endlich einmal alles zum Guten wenden würde. In den Jahren 1949/50 wurde in Gütenbach die Fertigung wieder aufgenommen, ein Jahr, welches man über alle Türen schreiben sollte. In den Jahren 1951-1954 wurde eine Zeitschaltuhr „Start Stopp“ genannt hergestellt.
Dazu kam bald der Armbandwecker „Sans Souci“, welcher ein Herr Grenda mitgebracht und eingeführt hatte. Schon bald wurde das erste Batteriewerk Cal. 200 hergestellt. Dann waren Armbanduhren und der sogenannte Volkschronograph, eine einfachere Ausführung des Fliegerchronogaphen auf der Produktionsliste. Ich kann an dieser Stelle nicht auf jeden Artikel, der Firma eingehen, verdanke aber Werner Wehrle eine Aufstellung der Uhrenprodukte bis 1984, welche ich nur auszugsweise angeben möchte.
- 1955-1960: Stoppuhren im 55 mm Gehäuse, erster Zeitmessautomat mit Lichtschrankensteuerung für Schwimmwettbewerbe usw. In diese Zeit fiel der erste Neubau in Gütenbach.
- 1961-1964: Ein neues Batteriewerk, mit Kalender, digitale Stoppuhr usw.
- 1965-1970: Dreikreisstoppuhr, Kunststoffgehäuse für Stoppuhren, elektronische Armbanduhr, ein Zeitmessgerät „Digistop“ usw.
- 1971 wurde der Fabrikneubau erstellt. Um den Anforderungen vom Handel in die ganze Welt standhalten zu können, war dieser Bau dringend erforderlich.
- 1972-1974: Der Leisewecker, Billigstoppuhr „Felix“, Digitalstoppuhr „Totosplit“ und man spricht zum ersten mal vom Quarzwerk Cal. 520.
- 1975-1978: Wie bekannt, führte auch bei Hanhart der Weg an der Kunststoffverarbeitung nicht vorbei. Nachdem man solche Teile aus Kunststoff bezogen hatte, wurde im Betrieb in Neukirch eine eigene Kunststoffspritzerei eingerichtet, welche von Herrn Tröscher übernommen wurde. In dieser Zeit kamen die Hanharts der modernen Technik immer näher, bzw. sie waren es schon. Das Wort Computer erscheint in der Fertigungsaufstellung. Tenniscomputer, Epsilon Minicomputer, dann LED-Stoppuhr und auch der gut eingeführte Quarzwecker wurde auf den Markt gebracht.
- 1979-1981: Wieder überschlugen sich die Ereignisse in puncto gut gehender Produktion, und dem alten Schulhaus in Neukirch als Filialbetrieb, wurde ein Neubau angeschlossen. Doch nicht nur das. Der moderne Sprachgebrauch hielt auch bei den Produkten Einzug und den Insidern werden Namen, wie: Elceda, Timo , Dasy u. Soldamat ein Begriff sein. Sind mit ersteren Uhren gemeint, steht für Soldamat ein Lötautomat besonderer Art, um rationell Lötvorgänge bei gedruckten Schaltungen u.ä. vornehmen zu können. Hier wagte sich Hanhart in ein völlig neues Gebiet, welchem große Zukunft vorausgesagt wurde.
- 1982-1984: Eine neue Generation von Zeitmessgeräten für die Industrie, das Planoprint – System wird geboren. Desweiteren: LCD – Stoppuhr „Memostop „, „Decistop „, neues Weckerprogramm: Dixi, Turgo, Twin, Traveller und Pro Domo – Wanduhrenprogramm.
Hier wurde es sprichwörtlich: Bei Hanhart blieb die Zeit nicht stehen, und betrachtet man den heutigen Jahreskatalog sieht man ein Programm vor sich, welches von der guten alten mechanischen Stoppuhr angefangen, bis zum Programtuner 300 und dessen Funktion, nur noch bedingt mit der Uhr zu vergleichen ist. Das Neuste der jungen neunziger Jahre sind Hanhart Comtech : sprechen, hören, sehen, melden. Das digitale Hauskommunikations- und Informationssystem, von der einfachen Türsprechanlage zum integrierten Kommunikations- und Überwachungssystem.
Der neu aufgelegte Fliegerchronograph wird zum Renner
Weil es bekanntlich im Leben nie zu spät ist, plante man das berühmteste Kapitel der Hanhart – Firmengeschichte wieder aufzuschlagen und beschloss 1996 den legendären Fliegerchronographen von 1939 neu aufleben zu lassen. Vor allem den Mitarbeitern Manfred Schwer und Konrad Dorer gebührt das Verdienst, das Projekt Fliegerchronograph zur Eilsache erklärt zu haben.
Uhrmacher Manfred Schwer gehört seit 1957 zum Unternehmen und hat die Höhen und Tiefen der letzten vier Jahrzehnte intensiv erlebt. Zur Idee der Wiedergeburt meint er: „Spätestens seit Erscheinen der Replika des Tutima – Fliegerchronographen sahen wir uns herausgefordert, ein wichtiges Kapitel der Hanhart Geschichte wieder lebendig werden zu lassen. Schon in den Jahren davor habe ich auf Uhrenbörsen und Auktionen beobachtet, dass vor allem die Preise für die Hanhart Fliegerchronographen der ersten Generation mit dem Kaliber 40′ bzw. 41′ ständig gestiegen sind.
Daher erkannten wir, dass es auch für ein attraktives Remake einen Markt geben muss“. In der Rekordzeit von nur anderthalb Jahren nahm das Projekt Gestalt an, die ersten prototypenhaften Handmuster wurden zur Inhorgenta 1998 vorgestellt. Kurz danach lief die Kleinserienfertigung an, eine limitierte Edition von 2500 Exemplaren wurde vorgesehen. Bestechend an der Replica ist ihre hoch angesiedelte Detailtreue. Die Qualität der auf Anhieb gelungenen Tutima Ausführung war zweifellos der Maßstab, an dem sich Hanhart orientierte.
Zeigt sich bei den zwillingshaften Originalen beider Hersteller aus den vierziger Jahren eine geradezu verblüffende Ähnlichkeit bis ins Detail, so hegen die Re-Editionen deutlicher auseinander. Das damalige strenge Lastenheft und die weitgehende Vereinheitlichung kriegswichtiger Güter führten zu vielen Gemeinsamkeiten, vor allem was die Gehäuseform und Größe, die auffallend asymmetrisch angeordneten Drücker, die eigenwillige Art des Schraubbodens und die Ausführung von Zeigern und Zifferblättern anbelangt. Hanhart nutzte die Gnade der späten Geburt und schuf eine insgesamt authentischere Replica.
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