Wie viel ist meine Luxusuhr wert?
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Eine Uhr ist natürlich zum Tragen da. Zwar ist das Anzeigen der Uhrzeit in Zeiten von Smartphone & Co. sicher nicht mehr die wichtigsten Funktion einer modernen analogen Armbanduhr – dennoch ist es schön, mit einem Blick auf das Handgelenk zu wissen, wie spät es ist – und dabei auf eine ansehnliche Uhr blicken zu können.
Während der Gesamtumsatz der Uhrenbranche seit Jahren rückläufig ist, haben die Schweizer Marken für Luxusuhren durchaus zugelegt. Insbesondere die Marken Rolex, Breitling und andere Nobelhersteller könnten ihren Marktanteil enorm steigern. Wer früher eine analoge Einsteiger-Uhr (etwa eine Herrenuhr von Boss, Armani oder Diesel) getragen hat, der greift heute gerne bereits zur Smartwatch, insbesondere zur Apple Watch.
Für die meisten Uhrenfans hat die analoge Armbanduhr daher eine weitere wichtige Funktion: Der Werterhalt. Luxusuhren als Geldanlage haben sich auf dem internationalen Parkett der Anleger und Investoren längst durchgesetzt. Das belegt nicht nur der unmittelbar bevorstehende Börsengang des Luxusuhren-Marktplatzes Chrono24, der bereits Umsätze in Milliardenhöhe verbucht. Aber wie viel ist eine Luxusuhr überhaupt wert? In diesem Beitrag zeigen wir die wichtigsten Infos im Detail.
Dieses Material ist besonders beliebt
Wenn es um Investments geht, dann würde man wohl zunächst daran denken, dass Uhren aus Gold oder Platin besonders beliebt und begehrt sind. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall: Von Marken wie Rolex oder Patek Philippe gibt es zahlreiche beliebte Uhren, deren Stahlversion auf dem Sekundärmarkt deutlich teurer sind als die gleichen Uhren aus Gold. Die Gründe hierfür sind vielseitig und für Außenstehende nicht immer klar nachvollziehbar.
Seit Audemars Piguet mit der Royal Oak die erste Luxusuhr aus Edelstahl vorgestellt hat, haben Stahluhren einen enormen Zulauf bekommen. Dieser hat sich insbesondere in den letzten Jahren massiv fortgesetzt. Während der Goldpreis ohnehin schwankt und goldene Uhren nicht von jedem freiwillig getragen werden können, sind Uhren aus Edelstahl deutlich stabiler im Wert. Eine Rolex Submariner oder Daytona, sowie eine Patek Philippe Nautilus oder eine Audemars Piguet Royal Oak aus Edelstahl sind ausgezeichnete Investment-Uhren.
Exotische Materialien wie Bronze, Silber oder Tantal sind – abgesehen davon, dass sie nur bei einem Bruchteil der Uhren am Markt zu finden sind – für Investoren nicht attraktiv. Entsprechend ist bei der Bewertung einer Uhr auch darauf Rücksicht zu nehmen.
Die Marke spielt eine wichtige Rolle
Die Uhrenmanufaktur ist der wichtigste Faktor bei der Wertbildung einer Armbanduhr. Die Marke, die auf dem Zifferblatt steht, ist bei Luxusuhren zwar nicht immer die selbe, die das Uhrwerk gefertigt hat – im Großen und Ganzen geht der Trend aber enorm hin zu Manufakturwerken. Das bedeutet, dass die Hersteller ihre Werke nicht zukaufen, sondern selbst konzipieren und herstellen. Zahlreiche bekannte und beliebte Marken wie Panerai oder IWC Schaffhausen setzen vermehrt auf höhere Fertigungstiefen.
Beim Luxusuhren Ankauf vom Experten werden einige Marken, insbesondere solche, die über keine gute Wertstabilität verfügen, oft gar nicht angekauft. Dazu gehören etwa Hublot, Panerai oder Zenith. Andere Marken, die bei Sammlern einfach nicht bekannt oder begehrt sind, werden ebenfalls mit massiven Abschlägen auf die Listenpreise gehandelt. Dazu zählt etwa der Nobelhersteller Jaeger LeCoultre oder die deutschen Marken Glashütte Original und A. Lange & Söhne.
Die meisten Aufschläge beim Preis einer Luxusuhr gibt es für Uhren der „Holy Trinity“, also der heiligen Dreifaltigkeit der Uhrenwelt, die eigentlich aber mittlerweile aus 4 Marken besteht. Dazu gehören Rolex, Audemars Piguet, Patek Philippe und Vacheron Constantin. Die Stahlmodelle dieser Marken werden exorbitant hoch gehandelt – je nach Modell für bis zu einem x-fachen des eigentlichen Listenpreises, zu dem die Uhren für Normalsterbliche praktisch ohnehin nicht zu bekommen sind.
Funktionen, Komplikationen & mehr
Die Verfügbarkeit von Komplikationen, also besonderen Funktionen von mechanischen Armbanduhren, ist ein weiterer Faktor, der bei der Bewertung einer Uhr berücksichtigt werden muss. Als Faustformel gilt: Komplikationen, die einen enorm hohen Listenpreis rechtfertigen, haben auch auf dem Sekundärmarkt höhere Preise zur Folge. Dazu gehören vor allem die Stoppfunktion (Chronograph), ein Tourbillon und eine Repetition.
Zu bedenken ist allerdings, dass besondere Komplikationen die Uhren nicht nur technisch anspruchsvoller und damit auch teurer machen, sondern auch die Wartung und Pflege der Uhr erheblich intensivieren. Eine einfache Taucheruhr mit drei Zeigern ist im Service deutlich günstiger und einfacher zu handhaben als eine Grande Complication Uhr, bei der eine Revision beim Hersteller oft monatelang dauern kann und mehrere tausend Euro kosten kann.
Der Aufbau des Uhrwerks an sich ist zudem ein Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. Ein mechanisches Uhrwerk ist dabei immer wertbildender als ein Quarzwerk, da bei Quarzwerken die Handwerkskunst etwas abhandenkommt und die „theoretische Unsterblichkeit“ des Uhrwerks bei einem Quarzwerk einfach nicht gegeben ist. Dennoch gibt es auch teure Luxusuhren mit Quarz-Uhrwerken.
Fazit: Wertbestimmung bei Luxusuhren
Letztendlich sollte man als Sammler und Uhrenfan die Preisentwicklung einer Armbanduhr nicht zum alleinigen oder zumindest zum entscheidenden Faktor bei der Kaufentscheidung werden lassen. Ob eine Uhr einem persönlich gefällt und man Freude daran hat, hat nicht immer etwas mit der Preis- und Wertstabilität zu tun. Wer Uhren aber als Investment kauft, der sollte unbedingt darauf achten, dass die Uhr ein beliebtes Modell mit einer positiven Preisentwicklung ist.
Letztendlich ist aber die Wertbestimmung einer Luxusuhr enorm schwierig und für Einsteiger und unerfahrene Uhrenfans praktisch kaum präzise zu bewältigen. Der Fachhandel kann hier ebenso helfen wie ein Internet-Forum oder ein erfahrener Uhrensammler. Vor dem Verkauf der Uhr kann man außerdem einschlägige Online-Marktplätze prüfen, um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was eine Uhr tatsächlich in etwa wert sein könnte.
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