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Jaeger LeCoultre: Die Uhren der Uhrmacher

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Jaeger LeCoultre Luxusuhren

Jaeger LeCoultre Luxusuhren

Seit über 60 Jahren ist für Uhrenliebhaber der Name Jaeger LeCoultre untrennbar mit dem Modell Reverso verbunden. Diese wundervolle Uhr, von dem Ingenieur Rene Alfred Chauvot entwickelt, wurde 1930 in die Produktion aufgenommen. 60 Jahre später widmet ihr die Manufaktur eine große Retrospektive, die in mehreren europäischen Städten stattfindet.

Obwohl die Reverso ein außergewöhnlich interessantes Modell ist, wäre es eine zu große Einschränkung, sich nur mit diesem Exemplar zu beschäftigen oder die Geschichte der Manufaktur nur aus dieser Perspektive zu erzählen. Die LeCoultre Manufaktur ist bereits über 100 Jahre alt, und es sind ihr viele interessante Patente zu verdanken, und das noch lange bevor die Zusammenarbeit mit Edmond Jaeger aus Paris begann, einer Manufaktur mit der sie später eine Fusion einging.

Der Stammvater der Uhrmacherdynastie LeCoultre ist Charles Antoine, der 1833 mit dreißig Jahren das Familienunternehmen, das schon immer im Bereich der Mechanik tätig gewesen ist, verlässt und mit dem Bruder Ulysse eine Firma gründet, die Zahnräder produzieren soll.

Er ist von lebhafter Intelligenz, und durch seine geniale Erfindungskraft gelingt es ihm, sowohl Industriemaschinen als auch Präzisionsinstrumente zu entwickeln, wie z.B. 1844 das Milliometer, 1847 den Baseulaaufzug und zwanzig Jahre später sogar ein Kaliber, das LeCoultre selbst „remontoir a vue“ nennt. Der Betrieb wächst schnell, und es entstehen finanzielle Probleme, die LeCoultre jedoch zu mildern weiß.

1859 hat man bereits über 100 Mitarbeiter

1859 erfordert die Leitung der Firma, die inzwischen über hundert Mitarbeiter zählt, für Antoine LeCoultre einen zu großen Aufwand, so dass er beginnt, einen geeigneten Partner zu suchen. In Antoine Borgeaud findet er den richtigen Mann. Das Produktionsvolumen der LeCoultre – Borgeaud, steigt enorm an, und die Zahl der Angestellten verdoppelt sich. Die drei Söhne von Antoine, Elie, Paul und Benjamin, werden ebenfalls mit Führungsaufgaben betraut. 1870 werde in Le Sentier täglich etwa 40 Uhren gefertigt, die alle von Hand feinbearbeitet werden.

Knapp fünf Jahre später kommt die Manufaktur jedoch in eine schwere Krise: Auguste Borgeaud verlässt die Manufaktur und fordert eine Abfindung von 250000 FF, eine Summe die LeCoultre durch den Einsatz neuer Technologien und die Produktion von immer komplizierteren Kalibern binnen sieben Jahren abbezahlt. Der Betrieb erholt sich, und 1890 liegt der Umsatz bereits bei, 573 000 FF. Die Zahl der Angestellter steigt von 406 auf 482.

Die Hälfte der Mitarbeiter arbeitet außerhalb der Manufaktur, wobei 102 von ihnen ihre Tätigkeit zu Hause ausüben, zur Arbeiterschaft zählen ebenfalls 72 Frauen. Technisches Potential ist zwar reichlich vorhanden, mittlerweile verfügt das Sortiment über 125 Kaliber aber die Betriebsstrukturen sind überaus kostenintensiv und verschwenderisch angelegt. Im Jahr 1898 beschließen Gebrüder LeCoultre, eine Aktiengesellschaft zu gründen, die Anfang des Jahrhunderts, nachdem die ersten Krisenjahre überwunden sind, Umsatz von über einer Million Schweizer Franken verbucht.

Patek Philippe ist Kunde des Unternehmens

Im Jahr 1897 tritt Elias Sohn Jacques David, nachdem er eine Uhrmacherschule besucht hat, in den väterlichen Betrieb ein und stellt alsbald seinen unternehmerischen Geist und Fähigkeiten unter Beweis. Um Jahrhundertwende nimmt man geschäftliche Beziehungen zu Philippe auf mit dem Ziel, Manufaktur mit Uhrwerken zu beliefern. Patek Philippe ist bereits seit langem Kunde und bezieht viele Ersatzteile aus Le Sentier.

1903 lernt Jacques David Edmond Jaeger in Paris kennen und aus dieser Begegnung entsteht eine enge Zusammenarbeit. Jaeger wählt für die Cartier – Uhren viele Werke der LeCoultre Manufaktur aus. 1925 kommt es dann nach Ende des ersten Weltkrieges zu einer Fusion der zwei Markennamen. Nach dem zweiten Weltkrieg tritt die Gesellschaft dann der deutschen Unternehmergruppe VDO bei.

Jetzt ist der Zeitpunkt günstig, sich näher mit den Höhepunkten der LeCoultre Produktion zu beschäftigen. Noch heute ist man bei LeCoultre stolz darauf, sich „manufacture“ zu nennen, und viele renommierte Kunden mit Kalibern beliefern zu können, die in ihre besten Uhren eingesetzt werden – ganz im Sinne einer alten Tradition. Zwischen 1900 und 1910 produziert LeCoultre 40 000 Werke, und man schätzt, dass zwischen 1860 und 1925 nicht weniger als 60 000 Komplikationen die Manufaktur verlassen haben.

Flache Werke zu bauen ist für all Maitres Horlogers schon immer ein Herausforderung gewesen, und die Meister von LeCoultre bilden da keine Ausnahme. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts präsentieren sie eine sensationelle Entwicklung: ein Werk von nur 1,38 mm Höhe. Das Werk eines Chronographen, der in den darauffolgenden Jahren erscheint, misst nur 2,8 mm und das einer Minutenrepettion nur 3,2 mm. Von 1926 ist dagegen das patentierte Modell Duoplan das eine Verkleinerung der Maße dadurch ermöglicht, dass das Werk auf zwei Ebenen aufgeteilt wird. Auf dem Zifferblatt dieses Modells erschein bereits der Doppelname „Jaeger LeCoultre“.

In den 20-er Jahren wird die Atmos geboren

Ende der Zwanziger beschäftigt sich der Ingenieur Jean Leon Reutter aus Neuchätel mit dem Prinzip des Atmos Pendels, das später für Jaeger LeCoultre patentiert wird. Eine Flüssigkeit, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird, reagiert auf die Raumtemperatur, wobei durch ihr Ausdehnung eine Feder aufgezogen wird; die Funktion des Pendels wird somit mehrere Jahrhunderte garantiert. Das Atmos Pendel wird von der Schweizer Regierung an Staatsmänner und Prominente verschenkt, deren Namen in einem goldenen Buch eingetragen werden.

In den vierziger Jahren werden die LeCoultre Kaliber 481 und 497 mit Gangreserveanzeige ausgestattet. Später entsteht die Futurematie, eine automatische Uhr, deren Krone nur der Zeiteinstellung dient. Zur gleichen Zeit erscheint die Memovox mit Hand- oder Automatikaufzug. Die Einstellung der Weckerfunktion erfolgt durch eine im Zifferblatt montierte Scheibe, während das Klingeln durch den perforierten Boden zu hören ist.

Unter der Marke LeCoultre präsentiert man auch die Memodate mit der Datumsangabe bei der 3. Zu den Uhren mit Weck- bzw. Alarmeinrichtung gehört natürlich auch die Grand Reveil, eine automatische Uhr mit ewigem Kalender, die den Weckton auf Grund der besonderen Metallegierung der Glocke kristallklar ertönen lässt. 1991 folgt ein Alarm Chronograph mit einem Durchmesser von 27 mm und einer Gesamthöhe 4,28 mm- das Werk besteht aus 2 Einzelteilen und ist ein Kaliber 633.

Mechanik & Quarz: Das Beste aus zwei Welten

1989 zeigt die Manufaktur Ergebnis einer Kombination elektrischer und mechanischer Erkenntnisse: einen Komplett Chronographen Mondphasen. Das Erstaunliche an diesem Modell ist seine Größe, die herkömmlichen Abmessungen eines mechanischen sowie eines Quarz Chronographen bei weitem unterschreitet. Die Miniaturtechnik gehört in Le Sentier zur Tradition, wie Modell aus dem Jahre 1929 beweist das trotz seiner 12 Steine und seines Zifferblatts insgesamt nur knapp ein Gramm wiegt. Dieses 21linige Modell besteht aus 74 Einzelteilen und die Abmessungen 14×4,8×3,4 mm.

Aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung stammt ein weiteres ultrakleines Werk mit kleiner Sekunde und Aufzugskrone im unteren Teil der Uhr. Im Jahr 1991 folgt eine Skelettuhr mit mechanischem 2linigem Werk, das ein Gewicht von nur 0,40 Gramm aufweist. 1990 stellte Manufaktur bereits das Modell Geographique vor, eine automatische Uhr mit Datums- und Gangreserve- Anzeige.

Auf einer Scheibe sind die Namen von 24 Städten mit den verschiedenen Zeitzonen eingraviert. Wird die Scheibe auf die gewünschte Stadt gestellt bewegen sich die Zeiger auf die entsprechende Zeitzone. Dieses Modell ist auch mit einer 24-Stunden- Indikation auf einem zusätzlichen kleinen Zifferblatt erhältlich. Eine Krone dient der Positionierung der Zentralzeiger und, der eventuellen Einstellung der zweiten Zeitzone, und eine weitere sorgt für die Einstellung der Städte.

1991 wird die Jaeger LeCoultre Reverso 60 Jahre

Die Reverso feiert 1991 ihren 60. Geburtstag. Zum Jubiläum erscheint eine nummerierte Edition von 500 Exemplaren. Die 37 Einzelteile des Gehäuses sind in dezentem Rosegold gehalten und- das leicht gewölbte Saphirglas des Bodens gibt den Blick frei auf die 193 Einzelteile des mechanischen Herzstückes, ebenfalls aus Roségold. Auf dem Zifferblatt befinden sich die Datumsanzeige mit Zeiger und die Anzeige der Gangreserve.

Mit der limitierten Reverso sollte das Pulver aber nicht verschossen sein. 1992 werden in Basel die Prototypen von zwei Reverso mit Komplikationen gezeigt: das Kaliber 943 ist eine Minutenrepetition und besteht aus 280 Einzelteilen, das Kaliber 828 dagegen ist ein Tourbillon mit Gangreserve und besteht aus 200 Einzelteilen.

Mit Sicherheit hat niemand mit der enormen Resonanz und dem weltweiten Erfolg dieses Modells gerechnet, das ursprünglich dafür konzipiert wurde, Sporttreibenden die Möglichkeit zum Schutz von Glas und Zifferblatt zu geben. Mittlerweile gilt sie als Herrenschmuck und ist auf Wunsch mit fein ziseliertem und mit Emailarbeiten dekoriertem Gehäuse erhältlich. So unerwartet ihr Erfolg in der ganzen Welt auch ist, ein Stammplatz in der Geschichte der Uhrmacherkunst ist ihr jedenfalls sicher.

Master Reveil und Master Memovox

Schon der Name der Memovox räumt gründlich mit einem verbreiteten Missverständnis auf. Die kleinvolumige Armbanduhr mit ihrem begrenzten Resonanzkörper soll eben nicht den guten alten Reisewecker auf dem Nachttisch ablösen. Die Kontraktion der lateinischen Vokabeln memorare – erinnern und vox – die Stimme – meint vielmehr eine unterstützende, akustische Funktion des Terminkalenders.

Da wird bei der neuen Memovox mit elegant klangvollem Ton vom Handgelenk aus aufmerksam gemacht: Konferenzen, Abflugzeiten, konspirative Treffen oder gar ein Rendevouz, all dies wird von der Memovox stilvoll eingeläutet. Keine Spur zu aufdringlich, weitgehend diskret nur für den Adressaten hörbar, eben wie die ganze Uhr, klassisch, distinguiert von vornehmer Eleganz. Eine diskrete Waffe gegen das hässlichste Geräusch aller Zeiten, das mit enervierendem Gepiepse den Verfall der guten Sitten und den Abstieg der Gesellschaft einleitete.

Lange mussten wir auf die Memovox verzichten. In einem Loseblatt- Katalog von 1983 taucht sie noch, auf zum Preis von 995,- DM, dann wurde es still um den berühmtesten Armbandwecker der Welt. Die Manufaktur- Strategen aus Le Sentier vergaßen jedoch nie das große Potential das im Armbandwecker steckte. Jaeger LeCoultre war weder der Erfinder des Armbandweckers noch genoss man mit diesem Uhrentypus eine Alleinstellung auf dem Markt.

Außerdem konnte man nicht verhindern, dass fortschrittlichere Konstruktionen folgten. Trotzdem ist die Marke für Kenner das Synonym schlechthin für den klingenden Zeitmesser am Handgelenk. Dank der jahrzehnte langen Präsenz der Memovox, die nicht nur eine ganz spezielle Uhr sondern immer auch ein Statussymbol für den Geschäftsmann war.

Jaeger LeCoultre führt die Memovox wieder ein

Die Wiedergeburt der Memovox zeichnete sich in Raten ab. Zunächst wurde das mit der Marke Jaeger LeCoultre fast so innig wie die Reverso und die Athmos verwobene Weckerthema mit der „Le Grand Reveil“ von 1989 in des Wortes wahrer Bedeutung groß gefeiert. Die „Jahrhundert- Armbandwecker“ mit der Kadratur eines echten Ewigen Kalenders gekoppelt und somit eine Petite Complication besonderen Art dar, gekrönt von einem ungewöhnlich majestätischen Massivgold- Gehäuse.

Der klangvolle Ewige Kalender profitiert von der Synergien mit der Schwesterfirma IWC in Schaffhausen. Die Mechanik des Ewigen Kalenders weist zahlreiche konstruktive Parallelen mit Da Vinci auf. Als Basiskaliber dient dem großen Wecker aus Le Sentier übrigens das gleiche Kaliber 916 das seit 1969 die Memovox antrieb.

Nunmehr zum Kaliber 919 gereift, mit fünf Lagersteinen verfeinert und vor allem mit einer viel schöneren Stimme versehen, deren reiner melodischer Klang eher an eine Minutenrepetition erinnert als an das schnarrende Organ der Memovox. Das liegt daran, dass der Weckerhammer nicht wie beim populären Ursprungsmodell gegen den Edelstahlboden hämmert, sondern gegen eine diskret im Gehäuseboden untergebrachte Tonfeder. Das Geheimnis ihres Wohlklangs ist das Resultat einer wohltemperierten Komposition von Metallurgie und Form der kunstvoll gebogenen Metallfeder.

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